Ein Gespräch mit François Lemariey über das Leiten eines erfolgreichen MXGP-Teams.
Gibt es einen aufregenderen Sport als Motocross (MX)? In der MXGP-Kategorie riskieren wahre Draufgänger auf Ihren 450cc-Viertaktmaschinen Kopf und Kragen, während Sie sich durch Schlamm kämpfen und in luftige Höhen begeben, um die gescheckte Flagge als Erster zu erreichen. Berücksichtigt man die extremen Bedingungen in diesem Sport, ist es kein Wunder, dass NGK SPARK PLUG als der weltweit führende Spezialist für Zündung und Sensorik stark involviert ist. Denn wir sind technischer Partner und Zündkerzenzulieferer des Monster Energy Kawasaki Racing Team (KRT) und haben uns mal mit François Lemariey kurzgeschlossen, dem jungen, aber höchst erfahrenen Manager des Teams. Wir wollten nicht nur mehr über seine Leidenschaft dem Sport gegenüber erfahren, sondern auch genauer wissen, welche Herausforderungen der Job mit sich bringt.
Eine Karriere, dessen Grundlagen bereits während der Kindheit gelegt wurden
Viele Menschen sind Zeit ihres Lebens auf der Suche nach ihrer Berufung – und finden Sie leider nicht. Manche jedoch, wie François Lemariey, wissen bereits sehr früh, was sie wollen. „Bereits als Kind begann ich, MX zu lieben. Ich besuchte meinen Großvater jeden Sonntag. Nicht weit entfernt von deren Haus konnte man Motorräder mieten. Also verbrachte ich die Nachmittage damit, mit 50cc-Motorrädern zu fahren. Hier ist eindeutig der Grundstein für meine bis heute anhaltende Begeisterung zu finden,“ erzählt er uns.
Mit einem klar definierten Ziel vor Augen sicherte sich François einen Praktikumsplatz beim CLS Kawasaki-Team, bevor er überhaupt die Schule abgeschlossen hatte. „Ich habe drei Jahre für CLS Kawasaki gearbeitet und viele großartige Momente erlebt.“ Sein Eintritt in die Welt des professionellen Motorsports brachte viele Möglichkeiten mit sich. „Während ich mit CLS gearbeitet habe, verbrachte ich die Winter mit dem MD Rallye Sport Team. In meinem ersten Jahr, welches das letzte Jahr war, in dem die Dakar-Rallye in Afrika stattfand, arbeitete ich als Motorrad-Mechaniker. Als Südamerika zum ersten Mal Schauplatz der Dakar war, wurde ich Beifahrer eines Hilfsfahrzeugs,“ so Lemariey. In 2009 wechselte François das Team und wurde Teil von Honda LS., die in Belgien ansässig sind. „Ich arbeitete dort als Mechaniker für Clemens Desalle, der ein erfolgreiches Jahr hinter sich brachte, da er den dritten Platz in der Weltmeisterschaft belegte. Dies war mein erster wirklicher Test, durch den ich wertvolle Erfahrung sammelte und mir Anerkennung im Fahrerlager einbrachte,“ sagt er.
Kaum ein Jahr arbeitete Lemariey in seinem neuen Job, als sein ehemaliger Chef Thierry Chizat-Suzzoni ihn anrief und ein Angebot machte, das er unmöglich ablehnen konnte. „Thierry hatte das Kawasaki Racing Team übernommen und bot mir eine neue und, ehrlich gesagt, unerwartete Herausforderung an: Manager des Teams zu werden. Das war keine leichte Entscheidung, aber ich wagte den Sprung ins kalte Wasser. Und der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Dies ist mein elftes Jahr als Team-Manager von KFT,“ erzählt er nicht ohne Stolz. Und was ist sein Erfolgsrezept? „Glaub an dich selbst, arbeite hart und verwirkliche dein Ziel!“
Von den Herausforderungen, ein MXGP-Team zu managen
Mit einer stolzen und erfolgreichen Geschichte im Motocross World Championship für mehr als ein halbes Jahrhundert tat sich KRT mit dem US-Getränkehersteller Monster Energy in 2014 zusammen. Dies hat sich als erfolgreiche Kollaboration herausgestellt, resultierend in GP-Siegen durch Gautier Paulin aus Frankreich, dem US-Amerikaner Ryan Villopoto und, seit er dem Team in 2016 beigetreten ist, dem Belgier Clement Desalle.
Laut François ist der Sport kaum wiederzuerkennen, vergleicht man ihn mit dem von vor einer Dekade, als François angefangen hat. „Heutzutage sind die Hersteller sehr stark in MXGP involviert, was zu einem immer stärkeren Wettbewerb geführt hat. Mit einem Serien-Motorrad den dritten Platz zu erreichen, wie Clement Desalle in 2009, ist heutzutage nicht mehr möglich. Motocross ist zunehmend professioneller geworden.“
Auch wenn er viele Höhen als Team-Manager erlebt hat – man ziehe als Beispiel die zahlreichen Podiumsplätze und Siege seiner Fahrer heran – so sind auch Enttäuschungen Teil des Jobs. Insbesondere Verletzungen der Fahrer treffen François. “Das ist der herausfordernste Aspekt des Jobs. All die gute Arbeit der Fahrer, der Angestellten und der Partner, die in das Team investiert haben, kann in einem Augenblick durch einen Unfall zerstört werden,“ verrät er.
Um eine optimale Leistung sicherzustellen, müssen die Fahrer natürlich in Topform sein. François scheut keine Mühen, dies zu gewährleisten. “Wir arbeiten mit dem KRT Superbike Support, um während des Trainings die beste Vorbereitung zu erzielen. Dazu gehört auch ein Team von Physiotherapeuten, die dafür sorgen, dass sich Fahrer nach Wettkämpfen möglichst gut erholen und wieder fit werden. Auch die Beschleunigung von Heilverläufen bei kleineren Verletzungen gehört dazu,“ so François.
Dieses Jahr jedoch sah er sich einer gänzlich anderen Herausforderung ausgesetzt: Covid-19. „Dies hatte und hat riesige Auswirkungen auf die Welt als Ganzes, einschließlich unserem Sport. Es war fantastisch, als die Saison am 9. August startete. Dies war nicht nur für die finanzielle Gesundheit des Teams wichtig, sondern auch für die Fahrer und die Industrie insgesamt. Gleichwohl brachte die Pandemie auch unvorhersehbare Vorteile: „Ich konnte in Frankreich fünf Wochen am Stück Zeit mit meiner Tochter und Frau verbringen. Das ist vorher nicht möglich gewesen. Es hatte also auch etwas Positives,“ erläutert François.
Eine strahlende Zukunft
Trotz all seiner Erfolge und der Unterbrechung durch Covid-19 in diesem Jahr bleibt François´ Optimismus ungebrochen. Insbesondere begeistert ist er über die Teamzusammenstellung, da Clement Desalle und Romain Febvre mit an den Start gehen werden. „Ich bin sehr stolz darauf, zwei Top-Fahrer im Team zu haben. Unser Ziel ist es, das Beste aus den Fahrern und Maschinen herauszuholen, um die MXGP Weltmeisterschaft zu gewinnen,“ sagt François.
Um um den Weltmeistertitel konkurrieren zu können, ist die Unterstützung von Partnern und Sponsoren unerlässlich. Dazu gehören Kawasaki Japan, Monster Energy, Alpinestarts, Motorex und weitere. Der weltweit führende Spezialist für Zündung und Sensorik spielt eine ebenso bedeutende Rolle für sein Team. François hierzu: “NGK SPARK PLUG produzieren einfach die besten Zündkerzen. Das ist der Grund, warum unser Team auf eben diese setzt. KRT und NGK SPARK PLUG haben eine Menge gemeinsam. Wir beide streben stets nach der größtmöglichen Performance und Verlässlichkeit.“
„Wir bei NGK SPARK PLUG sind begeistert, mit François Lemariey und seinem Team zusammenzuarbeiten“, sagt Nicole Rößler, Head of Regional Communications & Aftermarket MarCom EMEA von der NGK SPARK PLUG EUROPE GmbH. Die optimalen Zündungsprodukte für die Anforderungen aller kraftstoffbetriebenen Motoren zu erfüllen ist unsere Passion. Aus diesem Grund ist Motocross mit seinen Extrembedingungen für uns so bedeutend. Es ist offensichtlich, dass das Monster Energy Kawasaki Racing Team der perfekte Partner für unser Unternehmen ist.“
NGK SPARK PLUG wünscht François Lemariey und dem Kawasaki Racing Team viel Erfolg und Glück in dieser Saison des MXGP.